PRP

PRP – Eigenblut-Therapie

Übersicht

Was ist PRP und woher kommt es?

PRP wird aus dem eigenen Blut gewonnen, wobei in der Entwicklung viele Verfahren der Stammzellforschung Pate gestanden haben. Im Wesentlichen wird das Blut in einer Zentrifuge aufbereitet. Es entsteht Plättchen-reiches Plasma (PRP), dass komplett körpereigenes Material ist. Das bedeutet eine sehr hohe Verträglichkeit und besondere Effektivität, vor allem bei wiederholter Anwendung. Fremdkörper-Reaktionen oder allergische Effekte treten praktisch nicht auf.  Erste therapeutische Ansätze finden sich in den 60er und 70er Jahren und seit 2011 wird PRP in der Verbesserung von Störungen und Beschleunigung von Wundheilungen der Haut eingesetzt. Heute wird PRP in immer mehr Bereichen ästhetischer Anwendungen verwendet. 

Wofür setzt man PRP ein?

Eine wichtige Indikation ist die Injektion in erschlaffte Regionen (z.B. Gesicht, Hals, Dekolleté) oder die Einbringung in die oberen Hautschichten durch Needling. Insbesondere das letztgenannte Verfahren kann blutig aussehen und hat zu der Namensgebung beigetragen. Bei wiederholter Anwendung entsteht durch Anregung des dermalen Bindegewebes ein lifting-Effekt und Falten werden reduziert. Auch andere Störungen des Bindegewebes wie Dehnungsstreifen (z.B. nach Schwangerschaft oder Cortisonbehandlung), Akne-Folgen und andere Narben lassen sich mit Plättchenkonzentraten behandeln. Sie wirken zudem anregende auf Haarbälge und verbessern die Elastizität und die Hydration der Haut.  Darüber hinaus trägt das körpereigene Plasma nicht bloß zu einem frischen, strahlenden Teint bei, sondern erweist sich als sehr effiziente Methode, um unliebsame, dunkle Augenschatten zu beseitigen. Da PRP auch präventiv eingesetzt werden kann, eignet sich das Verfahren für Sie ab der Volljährigkeit.

Wie wirkt PRP?

Die in den angereicherten Blutbestandteilen enthaltenen Substanzen und Wachstumsfaktoren, insbesondere dermale Wachstumsfaktoren stimulieren die natürlichen Stammzellen der Haut. Sie regen die Kollagen- und Hyaluronsäure-Neubildung an. Letztere verbessert die Wasserbindung der Haut. Insgesamt wird auf natürliche Weise die Festigung des Bindegewebes gefördert, ohne das ein Volumeneffekt entsteht. Dadurch  lässt sich dem Verlust der Regenerationskraft der Haut und der damit verbundenen Alterungsprozesse entgegen wirken. 

Wie wird eine PRP-Behandlung durchgeführt?

Je nach Anwendung werden 10 bis 20 ml Blut aus einer Vene entnommen. Für die Zentrifugation werden spezielle Trennmedien eingesetzt. Dadurch erhält man ein von anderen Blutzellen befreites Konzentrat, dass mittels feinen Nadeln unter die Haut (Quaddelung) oder in das Bindegewebe der Haut (Needling) eingebracht wird. Wichtig ist, dass Ihr Therapeut weiß, welche Fraktion des Zentrifugales er wofür verwenden darf und welche Bestandteile er weglassen muss. Mehr erfahren Sie in unserem [Blog]. Um das lästige Pieken der Nadeln zu reduzieren, kann vorher eine Oberflächenanästhesie aufgebracht werden. 

Was muss ich für eine Behandlung beachten?

Patienten, die sogenannte „Blutverdünner“ oder Gerinnungshemmer nehmen, unter Autoimmunerkrankungen mit Wirkung auf das Blutbild leiden oder Infektionskrankheiten (Hepatitis, HIV) haben, bitten wir, uns vorher zu kontaktieren.  Nach einer Behandlung sind sportliche Betätigungen und Hitze (z.B. Sauna) für 1-2 Tagen und intensive UV-Strahlen (z.B. bei Urlaubsreisen) für 1 bis 2 Wochen zu vermeiden. 

Keyfacts

Das Wichtigste zur PRP auf einen Blick:

  • Volle Verträglichkeit durch Verwendung körpereigenen Materials
  • Straffung von Gewebe durch Stimulation der Regeneration mittels Wachstumsfaktoren
  • wiederholte Anwendung erforderlich

Autoren: Prof. Dr. T. Filler, MSc Dr. S. Schnettler

Ausgewählte Referenzen (wissenschaftliche Primärliteratur):

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