Mikronährstoff-basierte Medizin bei ADHS

Ein Mangel im Vitalstoffbereich beeinflusst die Symptomatik der ADHS Betroffenen ungünstig. Es gibt zahlreiche bekannte Mikronährstoffmängel, die mit ADHS assoziiert sind. Der gesteigerte individuelle Bedarf der Betroffenen an Spurenelementen, essentiellen Aminosäuren und Vitaminen ist vielfach nicht bekannt oder wird nicht berücksichtigt. Eine gezielte Mikronährstofftherapie-basierte Medizin kann jedoch z.B. eine Verhaltenstraining wesentlich unterstützen. Der Zusammenhang zu Ernährung, Unverträglichkeiten und Vital- stoffdefiziten wird zunehmend wissenschaftlich untersucht und in die moderne, multimodale ADHS-Therapie integriert.

Zielgruppe

▶ Kinder und Jugendliche ab 8 Jahre bis in das Erwachsenenalter.
▶ Bei vorliegender Symptomatik (auch ohne gesicherter Diagnose). Ein Vorstellungsgespräch ist in jedem Fall sinnvoll.

Ziele

  1. Individuelle Identifizierung der förderlichen Vitalstoffe
  2. Beseitigung von Defiziten

Was wird gemacht?

  1. Anamnese und Analyse der Symptome
  2. Labordiagnostik
  3. Diagnose biochemischer Ungleichgewichte
  4. Konkrete Hilfe zur Korrektur der Mängel
ADHS multimodal
ADHS multimodal

Hintergrund

Global leiden ca. 7.2% der Kinder unter dem AD(H)-Syndrom. Methylphenidat führt bei bis zu 30,72% der Patienten zu einer Remission. Das Potential einer begleitenden Beseitigung der Störungen im Vitalstoffhaushalt wird oft nicht ausgeschöpft. Insgesamt besteht bei Menschen mit ADHS-Symptomatik meist eine Abweichung in der Biochemie. Diese kann ihrerseits oft auf ein gestörtes Nährstoffumfeld zurückgeführt werden. Eine Diagnostik der individuellen Mangelsituation ist notwendig, um diese gezielt zu beheben. Im Minimum kann damit z.B. ein Verhaltenstraining bedeutend unterstützen werden.

Ausgewählte Literatur

  • Millichap, et al.: Diet-Factor in ADHD, Pediatrics 2012;129/2
  • Nasim, et al.: Relationship between antioxidant status and ADHD, Int J Prev Med 2019;10:41
  • Rosi et al.: Use of Supplementation with ADHD, Nutritients 2020;12:1573
  • Walsh: Oxidative stress, undermethylation, and epigenetics, The Autism File 2010;35:30
  • Zhou, et al.: Adjuvant effects of vitamin A and vitamin D with ADHD, BMJ 2021;11:e050541

Autoren: Dr. Sara Schnettler, Prof. Dr. Timm Filler

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